- ANTON KARAS - THE HARRY LIME THEME
- ANTON KARAS - THE CAFE MOZART WALTZ
1949, Decca Records (10" Schellack)

Anton Karl Karas (7. Juli 1906 in Wien - 10. Jänner 1985 im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling) war ein österreichischer Zitherspieler, Komponist und Gastwirt.
Seine erfolgreichste Komposition war das Harry-Lime-Thema (englisch: The Third Man Theme) zu Carol Reeds Film "Der dritte Mann".
Regisseur Carol Reed begann am 20. September 1948 in Wien mit den Vorbereitungen für den Film "Der dritte Mann".
Die Dreharbeiten begannen am 22. Oktober 1948, das letzte Take fand am 11. Dezember 1948 statt.
Reed wurde dort im Oktober 1948 auf Anton Karas aufmerksam, der für die Filmmusik das typisch österreichische Instrument Zither spielen sollte.
Der seltsam abrupte, metallische Klang des Saiteninstruments drückte die wehmütig-melancholische Stimmung des Films perfekt aus.
Der zunächst unwillige Karas studierte ein Buch über Zither-Musik, aus dem er Teile für seine Komposition adaptierte.
Er wurde zu diesem Zweck am 1. Juni 1949 nach London eingeladen und erhielt dort ein wöchentliches Gehalt von £30, £20 Taschengeld und Auslagenersatz.
Die Filmmusik entstand in Alexander Kordas Londoner Film Studios, wo der stets unter Heimweh leidende Karas bis zu 14 Stunden täglich für 12 Wochen an seiner ersten Komposition arbeitete.
- LYS ASSIA - BLAUE VEILCHEN, WEISSER FLIEDER
- LYS ASSIA - JOLIE JACQUELINE
1955, Decca Records (10" Schellack)

Lys Assia (3. März 1924 in Rupperswil als Rosa Mina Schärer - 24. März 2018 in Zollikerberg) war eine Schweizer Schlagersängerin, die auch in einigen Filmen auftrat.
1956 war sie die erste Gewinnerin des Grand Prix Eurovision de la Chanson (heute: Eurovision Song Contest) mit dem Lied "Refrain".
Lys Assia kam 1924 als Tochter von Frederic Schärer, Betreiber eines Installationsgeschäfts, und seiner Frau, einer geborenen von Rodel, zur Welt.
Sie wuchs mit ihren elf älteren Geschwistern in Zürich auf, nahm als Kind Ballettunterricht und besuchte später das Konservatorium und die Kunstakademie.
Als Tänzerin wirkte sie im Zweiten Weltkrieg bei der Betreuung der französischen Truppen mit.
Erste Auftritte als Sängerin folgten in Nizza. Als "His Master's Voice" (Schallplattenlabel) 1942 in der Schweiz nach neuen Stimmen suchte,
fiel die Wahl auch auf Lys Assia, und sie erhielt ihren ersten Plattenvertrag.
Nach dem Krieg unternahm sie erste Auslandstourneen und bekam in Paris sogar die Gelegenheit, für die erkrankte Josephine Baker einzuspringen.
Den deutschen Plattenmarkt eroberte Lys Assia 1950 mit dem Titel "O mein Papa" aus der Operette "Feuerwerk".
1956 war sie die erste Gewinnerin des Eurovision Song Contests mit dem Lied "Refrain", für das sie auch ihre erste Goldene Schallplatte erhielt.
- HEINZ WEHNER ORCHESTER - HEIMATLAND
- HEINZ WEHNER ORCHESTER - DU ALLEIN SOLLST MEINE FREUNDIN SEIN
1936, Telefunken Records (10" Schellack)

Heinz (Heinrich) Wehner (21. Mai 1908 in Obstfeld in Westfalen - vermutlich Januar 1945 bei Landsberg an der Warthe) war ein deutscher Jazzmusiker, Bandleader, und Arrangeur,
der mit seinem "Telefunken-Swing-Orchester" zu den europäischen Spitzenbands zählte.
Wehner hatte seit seinem zwölften Lebensjahr auf dem Konservatorium in Hannover Musik studiert und seine besonderen Fähigkeiten als Violin- und Trompeten-Solist erkannt;
bei Börge Friis (1914-1998) in Berlin konnte er später eine Kenntnisse in der Praxis vertiefen. Wehner, vom Jazz der zwanziger Jahre begeistert,
gründete 1925 zunächst ein Trio, das er in den nächsten Jahren zum Oktett erweitern konnte.
1933 bot sich ihm die Möglichkeit für einen ersten grossen Auftritt im renommierten Düsseldorfer Tanzpalast "Tabaris".
Im gleichen Jahr stand er mit einer sechsköpfigen Barkapelle in der Berliner Ritz-Bar. 1934 konnte man ihn im Berliner "Europahaus" am Anhalter Bahnhof hören,
in dem zur damaligen Zeit viele bekannte Jazz- und Unterhaltungsorchester gastierten. Kurz vor diesem Auftritt hatte Wehner den bereits bekannten Willy Berking als Posaunisten gewinnen können,
aber auch Benny de Weille und den Pianisten Helmuth Wernicke. Von da an feierte er grosse Erfolge mit amerikanischen Swingnummern.
Bereits Anfang 1935 lud ihn eine der grössten deutschen Schallplattenfirmen, Telefunken, zu ersten Studioaufnahmen ein.
Im Februar desselben Jahres fand mit einer Interpretation von "White Jazz" Wehners erste Platteneinspielung mit einer Zehn-Mann-Kapelle statt.
Diese frühen Arrangements erschienen zunächst in Telefunkens preiswertem Sortiment Musikus. Als exklusiver Vertragspartner der Telefunken avancierte Heinz Wehners Kapelle zum "Telefunken-Swing-Orchester".
Die Firma Telefunken, die angeregt durch die Verkaufserfolge seit 1937 auch nach ausländischen Jazz-Talenten Ausschau hielt,
leistete sich damit unabhängig von den Massregelungen der Reichsmusikkammer ein Swing-Orchester amerikanischer Prägung.
Es entstanden Platten mit anderen Musikgrössen wie Peter Igelhoff, Eric Helgar und Franz "Teddy" Kleindin.
Der Zweite Weltkrieg hat die Karriere von Heinz Wehner zerstört - die meisten Musiker sind in den Krieg gezogen.
Heinz Wehner versuchte, das hohe Niveau seiner Band zu halten, indem er sehr talentierte junge Musiker und Ausländer wie den niederländischen Trompeter Henk Bruyns und den
Deutschen Otto Tittmann am Bass engagierte. Nachdem er zwei Jahre in Norwegen stationiert war, machte Heinz Wehner 1944 eine letzte Aufnahme als Gastsänger beim Karel-Vlach-Orchester in Prag.
Anfang 1945 wurde er an die "Ostfront" geschickt, verschwand dort und wurde 1958 für tot erklärt.
- GERHARD WENDLAND - VAGABUNDENLIED
- GERHARD WENDLAND - DU BIST DER GUTE ENGEL
1953 Polydor Records (10" Schellack)

Gerhard Wendland (19. April 1916 in Berlin - 21. Juni 1996 in München) war ein deutscher Schlagersänger.
Gerhard Wendland brach ein Jurastudium ab und wandte sich dem Gesangsstudium an der Musikhochschule Berlin zu. Er hatte beschlossen, Opernsänger zu werden.
Der Dirigent und Komponist leichter Musik, Franz Grothe, überredete ihn zu Schlageraufnahmen. Mit 27 Jahren brachte Wendland seine erste Schallplatte "Du warst für mich der schönste Traum" heraus.
Im Jahr 1940 wurde Wendlands Karriere durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen; er wurde einberufen und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Im Jahre 1948 nutzte er seine in der Gefangenschaft geknüpften Kontakte und trat vermehrt in amerikanischen Offiziersclubs als Sänger auf.
Nach Kriegsende trat Wendland zunächst in amerikanischen Clubs als Sänger auf und konnte dann ab 1948 an seine alten Erfolge anknüpfen.
Unter anderem zusammen mit Gitta Lind (1925 - 1974) wurde er vom Tanzorchester des Bayerischen Rundfunks engagiert und auch bei dem von Werner Müller im November 1948 gegründeten
"RIAS-Tanzorchester" trat er auf.
- RENE CAROL - ROTE ROSEN, ROTE LIPPEN, ROTER WEIN
- RENE CAROL - ICH HABE SONST NICHTS ALS DICH UND DEINE LIEBE AUF DER WELT
1952, Polydor Records (10" Schellack)

René Carol, bürgerlich Gerhard Tschirschnitz (11. April 1920 in Berlin - 9. April 1978 in Minden), war ein deutscher Schlagersänger der 1950er und 1960er Jahre.
Gerhard Tschirschnitz wuchs als Sohn eines Werkzeugmachers in Berlin auf und wollte zunächst Ingenieur werden.
Er begann bei Telefunken in Berlin eine Mechanikerlehre und fiel bereits mit 14 Jahren als Sänger auf einer Betriebsfeier auf. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er zur Luftwaffe einberufen.
In dieser Zeit hat er seine ersten Auftritte: als Parodist von Theo Lingen und Hans Moser. Bei Kriegsende geriet er in französische Gefangenschaft, aus der er im April 1946 nach Paris fliehen konnte.
Dort trat er in Bars und Nachtclubs auf, und als er einen Pass benötigte, besorgte ihm ein französischer Unterweltler einen falschen auf den Namen René Carol.
Ende 1946 gelang ihm die Rückkehr nach Deutschland und er liess sich zunächst in Hamburg nieder. Als Karol mit den 30 Variationen trat er bald in ganz Deutschland auf.
Bei einem seiner Auftritte im April 1949 wurde Kurt Feltz, Entdecker vieler deutscher Schlagerstars in den 1950er Jahren, auf ihn aufmerksam.
Die Kurt-Feltz-Produktion "Maria aus Bahia" ist 1950 Carols erste Soloschallplatte, mit ihr begann er eine lang anhaltende Sängerkarriere, die erst durch die Beatwelle Mitte der 1960er Jahre gestoppt wurde.
1953 verkaufte René Carol die Platte Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein über 500.000 Mal und erhielt dafür die erste deutsche Goldene Schallplatte nach dem Krieg.
Seinen letzten grossen Hit verbuchte er im Frühjahr 1960 mit dem Titel "Kein Land kann schöner sein", der es bis auf den dritten Platz der Hitlisten schaffte.
Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein ist der Titel eines von René Carol im Jahre 1952 gesungenen Schlagers, komponiert von Michael Harden (Musik) und André Hoff (Text).
Schlagerkomponist Kurt Feltz sorgte seit April 1949 dafür, dass Fernweh und südliche Länder in Schlagern thematisiert wurden.
In diesem Kontext kam er auf die Idee, eine neue Komposition mit dem Musiktitel Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein zu versehen.
"Im letzten Frühjahr sah ich auf einer verregneten bayerischen Dorfstrasse ein grelles Plakat: lockende Trauben, blaues Meer, Himmel und - zwischen den Lippen einer Schönen - eine rote Rose.
Und siehe, da hatte ich plötzlich Melodie und Text im Kopf." Für die musikalische Untermalung sorgte Michael Harden, ein Pseudonym von Franz-Leo Andries - dem Korrepetitor von Kurt Feltz beim NWDR in Köln.
Ein Korrepetitor für Schlageraufnahmen war vor der Ära von Feltz unüblich. Früher - und auch bei anderen Musikproduzenten - wurden die Sänger von ihren Klavierbegleitern oder dem Kapellmeister geführt.
Der Kapellmeister war aber bei Feltz eine relativ unbedeutende Person, da Angaben über Tempo oder Lautstärke aus dem Regieraum kamen. Die Kapellmeister rechnete Feltz folgerichtig nicht zu seinem Stab.
Unter dem Namen André Hoff verbarg sich wiederum Kurt Feltz, der damit als Liedtexter und Musikproduzent massgeblich an der Entstehung des Schlagers beteiligt war.
- GITTA LIND + DIE TELESTARS - WEISSER HOLUNDER
- GITTA LIND + DIE TELESTARS - WENN WIR UNS WIEDERSE'N
1956, Telefunken Records (10" Schellack)

Gitta Lind (17. April 1925 als Rita Gracher in Trier - 9. November 1974 in Tutzing) war eine deutsche Schlagersängerin, die vor allem in den 1950er Jahren erfolgreich war.
Rita Gracher studierte zunächst Ballett am Stadttheater in Trier. Als 17-Jährige beschloss sie, Sängerin zu werden und liess ihre Stimme unter anderem bei Maria Ivogün im Koloratursopran ausbilden.
Im Februar 1944 bekam sie ihr erstes Engagement als Sängerin beim Reichssender Luxemburg. Aus "Rita Gracher" wurde nun "Gitta Lind".
Ihren Künstlernamen setzte sie aus den Namen ihrer beiden Idole Gitta AlpÁr, einer ungarischen Sängerin und Schauspielerin, und Jenny Lind, einer schwedischen Sängerin, zusammen.
Nach Kriegsende wurde Lind Rundfunksängerin beim neu gegründeten NWDR in Hamburg. Auf Wunsch von Erwin Lehn vom SDR wechselte sie nach Stuttgart, um dort mit ihm Funkproduktionen vorzunehmen.
1948 bekam Gitta Lind hier ihren ersten Plattenvertrag bei Telefunken. Es entstand ihr erster Hit Blumen für die Dame, komponiert von dem damals noch unbekannten Heinz Gietz und getextet von
Joachim Fuchsberger.
Nach dem Tod ihres ersten Ehemannes ging sie 1951 nach München für ein Engagement beim Rundfunkorchester des Bayerischen Rundfunks, wo sie den Hörfunksprecher Joachim Fuchsberger kennenlernte,
den sie noch im selben Jahr heiratete. Diese Ehe wurde 1954 nach zweieinhalb Jahren wieder geschieden.
Insgesamt war die Künstlerin viermal verheiratet, zuletzt mit dem amerikanischen Pädagogen Stanley Brown, Vater ihrer Tochter, der amerikanischen Schauspielerin Carolin Brown.
Gitta Lind spielte in mehreren (Musik-)Filmen mit, u. a. in "Skandal im Mädchenpensionat", der 1952/53 unter der Regie von Erich Kobler entstand, und "Schlagerparade".
Zudem wirkte sie bei einigen Operettenaufzeichnungen mit, wie beispielsweise beim WDR unter Franz Marszalek in "Im weissen Rössl", "Viktoria und ihr Husar",
"Der süsse Kavalier" sowie "Schwarzwaldmädel", "Maske in Blau", "Meine Schwester und ich" und in "Hochzeitsnacht im Paradies" an der Seite von Johannes Heesters.
Neben ihren Schallplattenaufnahmen unternahm Gitta Lind Tourneen mit den damaligen Stars Vico Torriani sowie René Carol und trat in der Show von Peter Frankenfeld auf.
Ihren grössten Erfolg konnte sie mit dem Titel "Weisser Holunder" verbuchen. Dieses Lied brachte ihr eine Goldene Schallplatte ein.
Das Lied wurde auch von anderen Künstlern aufgenommen und gehört heute zu den Evergreens des deutschen Schlagers.
Lind nahm Duette mit Vico Torriani sowie Hans Clarin auf. Besonders erfolgreich war das Duett mit Christa Williams und dem Lied My Happiness
(Immer will ich treu dir sein). Der Versuch, international unter dem Künstlernamen Issy Pat mit Titeln wie: Adi-Adios Amigo, Oh, Jack oder Wer küsst mich? bekannt zu werden, misslang.
- LYS ASSIA - FLIEGE MIT MIR IN DIE HEIMAT
- LYS ASSIA - MIT ZWEI AUGEN WIE DEN DEINEN
1943, Decca Records (10" Schellack)

Fliege mit mir in die Heimat, Komponist: Franz Winkler
Franz Winkler wurde am 17. September 1906 in Sistrans, einem Tiroler Gebirgsdorf bei Innsbruck, geboren. Die Vorfahren waren alle Sänger gewesen.
Die Mutter war als Tochter einer berühmten Sistranser Sängerin in Riga zur Welt gekommen.
Die Sängergruppe Lechleitner aus Sistrans hatte nämlich nach Russland eine Konzertreise gemacht - ähnlich wie die Familie Strauss aus Wien - , bei der es zum Kontakt mit einem Fürsten gekommen war.
Sein Vater, ebenfalls ein guter Sänger, war als Malermeister in Sistrans bekannt. So erlernte Franz nach der Schule das Maler- und Anstreicherhandwerk und war dabei recht geschickt.
Doch bald widmete er sich ganz der Musik mit Klavier, Gitarre und Gesang. Sein jüngerer Bruder Rudolf erzählte von ihm, dass er schon in jungen Jahren seine geliebte Gitarre mit in den Wald genommen habe,
um fleissig zu singen und zu musizieren. Hausmusik gab es häufig mit Vater, Mutter, Schwester Albertine und Hedwig.
Und wenn die Winklers im Freien spielten, war schnell die ganze Nachbarschaft als Zuhörer zusammen gekommen.
Bei der Malerarbeit habe er sich auch öfter entfernt, um in einem Gasthaus lieber Musik zu machen. Im Sommer mussten die beiden Buben auch den Bauern das Vieh hüten. So sei er später auf sein Lied,
"Der Schäfer", gekommen.
Als Sänger und Komponist feierte Franz Winkler dann schon 1930 in Buenos Aires seine ersten Erfolge. Dort in Argentinien hatte er seine beiden Brüder besucht.
Es plagte ihn aber fern von seinem schönen Tirol so starkes Heimweh, dass er ein Lied komponierte, das ihn später bekannt machen sollte:
"Am Strande von Rio, da stand ganz allein ein blondes Mädel im Abendschein. Mein blonder Flieger, nimm mich hier fort, nimm mich in meinen lieben alten Heimatort.
Fliege mit mir in die Heimat, fliege mit mir übers Meer, fliege mit mir in den Himmel hinein ..."
- RUDI SCHURICKE - MOULIN ROUGE
- RUDI SCHURICKE - WENN DU FORTGEHST VON MIR
1953, Polydor Records (10" Schellack)

Ein Lied aus Paris
es hiess "Moulin Rouge",
Ein Lied aus Paris,
ich hör' es noch heut.
Denn mein Paradies
es hiess "Moulin Rouge",
das einst ich verliess
nach seliger Zeit!
Manche Nacht hab' ich dort verbracht
getanzt, gelacht bis früh um acht.
Was zu schön ist muss schnell vergeh'n
und nur die Sehnsucht bleibt besteh'n.
Ein Lied aus Paris
es hiess "Moulin Rouge",
Dies Lied aus Paris,
klingt so zärtlich und süss.
Ein Lied aus Paris
es hiess "Moulin Rouge",
Dies Lied aus Paris,
klingt so zärtlich und süss.
Rudi Schuricke (geborener Erhard Rudolf Hans Schuricke; 16. März 1913 in Brandenburg an der Havel - 28. Dezember 1973 in München) war ein deutscher Sänger und Schauspieler.
Er trat zeitweise auch unter den Pseudonymen Michael Hofer und Rudolf Erhard auf. Von Freunden und Kollegen wurde er später, als er bereits erfolgreich war, oft Rudicke gerufen.
Als sein Vater Militärkapellmeister in Königsberg wurde, zog die Familie Schuricke dorthin, Rudi Schuricke besuchte dort auch die Schule.
Danach machte er eine Ausbildung zum Drogisten und arbeitete nebenbei als Zeitungsverkäufer und Chauffeur. Zudem studierte er Gesang und nahm Schauspielunterricht.
Durch Zufall kam er zu einem Gesangsengagement. Als bei einer Live-Radiosendung ein Mitglied der Kardosch-Sänger (einer Gruppe seines Gesangslehrers Istvan Kardos) ausfiel,
sprang er ein und blieb von da an bis zur Emigration von Istvan Kardos bei der Gruppe. Die Besetzung bestand aus Zeno Costa (1. Tenor), Rudi Schuricke (2. Tenor), Fritz Angermann (Bariton),
Paul von Nyiri (Bass) und Istvan Kardos (Piano).
Nachdem er zuvor einige Zeit bei den Spree Revellers gesungen hatte, bildete er 1936 das Schuricke-Terzett.
Rudi Schuricke sang auch allein als Refrainsänger, wobei er insbesondere bei den Studioaufnahmen zahlreicher deutscher Swing-Orchester (etwa dem von Max Rumpf oder Corny Ostermann) zu hören ist.
Zu den bekannten Swing-Aufnahmen mit Willy Berking gehört das von Adolf Steimel und Ralph Maria Siegel komponierte Stück "Die Männer sind schon die Liebe wert!"
Mit Berking nahm er auch den von Peter Kreuder komponierten Tango Señor und Señorita für den 1940 erschienene UFA-Revuefilm Traummusik auf.
Neben dieser Tätigkeit lieh er seine Stimme auch Filmschauspielern.
- FRIEDEL HENSCH + DIE CYPRYS - HEIDERÖSLEIN
- FRIEDEL HENSCH + DIE CYPRYS - WENN ERST DIE VEILCHEN BLÜH'N
1954, Polydor Records (10" Schellack)

Friedel Hensch und die Cyprys waren eine in den 1950er Jahren sehr erfolgreiche deutsche Musikgruppe auf dem Gebiet des Schlagers.
Unter dem Namen "Tante Fröhlich und die Hutzelmännchen" veröffentlichte das Ensemble auch einige Kinderlieder.
Friedel Hensch (7. Juli 1906 in Landsberg an der Warthe - 31. Dezember 1990 in Hamburg), die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg Erfolge als Sängerin feierte und in Berlin unter anderem bei
Erik Charell engagiert war, Werner Cyprys (19. April 1922 - 30. Juli 2000) und Karl Geithner (11. Oktober 1922 in Chemnitz-Markersdorf - 1976)
bewarben sich 1945 unabhängig voneinander bei einem Varieté in Flensburg. Weil der Bühnendirektor keine Theaterlizenz der Alliierten Militärregierung vorweisen konnte,
gründeten die drei im Oktober des gleichen Jahres eine eigene Band. Am 1. November 1945 reisten sie in Begleitung ihres neuen Mitgliedes Heinz Bartels nach Hamburg,
wo sie auf ein dauerhaftes Engagement hofften. Im Januar 1946 traten sie im Ballhaus "Trichter" auf der Reeperbahn erstmals als Friedel Hensch und die Cyprys auf.
Es folgten Gastspiele in zahlreichen Städten Westdeutschlands. Anfang 1947 verliess Bartels die Gruppe, um eine Stelle als Kapellmeister in Bremen anzutreten.
Ende 1947 heirateten Friedel Hensch und Werner Cyprys in Bielefeld. 1948 stiess Kurt Grysok (* 5. Oktober 1922 in Hindenburg O.S.) auf die Band und wurde deren vierter Mann.
Während eines Auftritts im Sommer 1949 in Hannover wurde Kurt Richter, der Chef der Plattenfirma Polydor, auf das Quartett aufmerksam.
Noch im gleichen Jahr erschien mit dem Titel "Mit der Zeit lernst auch du es" die erste Schallplatte der Gruppe: "Die Samba" wurde als B-Seite des Schlagers "Maria aus Bahia",
der von René Carol und Danielle Mac gesungenen deutschen Version des Welterfolges "Maria de Bahia" von Ray Ventura, veröffentlicht.
Auch die nächste Schallplatte, unter anderem mit Werner Cyprys' Eigenkomposition "Mein Kaugummi", verkaufte sich mehr als zufriedenstellend.
1950 erschienen zunächst einige Singles, auf denen Friedel Hensch und die Cyprys lediglich als Chor bei Aufnahmen des Sängers Heinz Woezel (1914 - 1981) und anderer Interpreten zu hören sind.
Im gleichen Jahr trat das Ensemble mit zwei von Michael Jary komponierten Schlagern in dem Film "Mädchen mit Beziehungen" auf.
Dieser erste von insgesamt 11 Filmauftritten bedeutete einen weiteren Karriereschub für das Quartett. Unter dem Namen "Tante Fröhlich und die Hutzelmännchen" nahm die Gruppe im gleichen Zeitraum etwa
20 Kinderlieder für Gnom, die Kinderserie der Plattenfirma Polydor, auf.
Ihren bis dahin grössten Erfolg verbuchten die vier Musiker Ende 1950 mit dem Titel "Holdrio - liebes Echo". In den folgenden Jahren veröffentlichte die Gruppe immer wieder volkstümliche Schlager,
die neben den modernen, oft leicht satirischen Liedern zu ihrem Markenzeichen wurden. Der Titel "Heideröslein" befand sich im Sommer 1954 drei Monate auf dem ersten Platz der deutschen Charts.
1955 erhielt das Ensemble eine Goldene Schallplatte für den Gesamtverkauf von über drei Millionen Schallplatten.
Es folgten 15 Tourneen durch Deutschland und Europa sowie Auftritte in mehr als 60 Fernsehshows und bei über 200 Rundfunkveranstaltungen.
Weitere Top-10-Hits waren "Oh Jägersmann" (1956) und "Solang' die Sterne glüh'n" (1957). Bis 1970 veröffentlichten Friedel Hensch und die Cyprys rund 15 Langspielplatten und fast 90 Singles.
1957 wanderte Kurt Grysok nach Kanada aus und wurde durch Hans-Joachim Kipka ersetzt, der bis 1961 Mitglied der Gruppe blieb. Seither trat das Ensemble nur noch als Trio auf.
1961 nahm die Gruppe mit dem Titel Colombino am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teil, den Lale Andersen gewann.
1962 landeten Friedel Hensch und die Cyprys mit "Mein Ideal", der Antwort auf Charles Aznavours "Du lässt dich geh'n", und "Der Mond von Wanne-Eickel" (Original: Un clair de lune à Maubeuge)
ihre letzten Hits. 1963 traten Friedel Hensch und die Cyprys mit dem Titel "Ja, beim Bossa-Nova-Ball" bei den Deutschen Schlagerfestspielen in Baden-Baden auf und belegten damit den vorletzten von 12 Plätzen.
Nachdem 1965 ihr letzter Vertrag bei der Polydor ausgelaufen war, veröffentlichten die drei ihre letzten Schallplatten unter dem Telefunken-Label.
- ADALBERT LUTTER ORCHESTER - GITARREN-SERENADE
- ADALBERT LUTTER ORCHESTER - DAS IST DER TANGO DER SEHNSUCHT
1940, Telefunken Records (10" Schellack)

Adalbert Lutter (20. Oktober 1896 in Osnabrück - 28. Juli 1970 in Berlin) war ein deutscher Pianist, Dirigent und Leiter eines der bekanntesten Berliner Tanz- und Unterhaltungsorchester der Dreissiger Jahre.
Seine erste Band gründete er gleich nach dem Ersten Weltkrieg in Hannover. 1922 emigrierte er - offenbar aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation in Deutschland - nach Südamerika
und blieb dort bis 1928. Nach Deutschland zurückgekehrt, baute er in Berlin ein Unterhaltungsorchester auf, das bald zu den besten der Stadt gehörte.
Es spielte seit 1932 regelmässig in den Wilhelmshallen am Zoo, im Europa-Pavillon und auf dem Dachgarten des Café Berlin und arbeitete mit Sängern wie Eric Helgar, Rudi Schuricke,
den Metropol Vokalisten, den Spree Revellers u. a. zusammen. Lutter war auch Gast-Dirigent bei Telefunken und machte mit seinem Orchester zahlreiche Aufnahmen bei dieser Firma,
aber auch anderen Plattengesellschaften wie der Deutschen Grammophon.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sein Orchester unter seiner Leitung das Hausorchester des Berliner Rundfunks. 1961 ging er in den Ruhestand und starb 1970 in Berlin.
- THE BERRY'S - CHICA CHICA BOOM CHIC
- THE BERRY'S - I, YI, YI, YI
1940, His Master's Voice Records (10" Schellack)

Bernhard "Berry" Peritz, Bruder von Hugo Peritz, wurde am 11. April 1911 in Rumänien geboren. Als er noch klein war, zog seine Familie vorerst nach Zürich um anschliessend, 1919, in die USA zu emigrieren.
Im Jahr 1923 kehrte die Familie in die Schweiz zurück. Nachdem sie kurze Zeit in Basel wohnte, übersiedelte sie nach Zürich.
Berry Peritz:
Als wir aus Amerika zurückkamen, waren wir staatenlos, und da habe ich vieles einstecken müssen. Beim Völkerballspiel hiess es "der Jude dort soll doch mit anderen spielen".
Ich ging heim und musste "bruele". Ich möchte aber an dieser Stelle nicht jammern, obwohl meine Mutter Bruder und Schwester in Frankreich verloren hat.
Beruflich hatte ich aber kaum Schwierigkeiten. Auf der Bühne spielt die Zugehörigkeit keine Rolle. Ich hatte in meiner Band Spanier, Italiener, Deutsche und so weiter beschäftigt.
Ich sagte zu ihnen, "bitte, tut mir einen Gefallen, sprecht nicht über Politik, macht eure Musik fürs Publikum; wenn ihr politisieren wollt, tut es zuhause, dann ist es eure Sache".
Ich habe fast in allen Lokalen in Zürich gespielt, im "Esplanade" während fast zwei Jahren; mit "The Berry's" und meinem Bruder im "Astoria," im "Hungaria", im "Esquire".
Ich spielte gerne in Zürich, weil meine Mutter hier wohnte. Eigentlich hatte ich die Stadt Basel lieber, ich arbeitete gerne im "Singer", bei Herrn Ziegler, denn die Singer-Bar lief recht gut.
Der erste Job mit The Berry's, die von meinem Bruder Hugo und mir gemeinsam geleitet wurden, war im "Esplanade" in Zürich.
Len Baker, Oppliger, Marti, Jacquillard - ein guter Bassist - waren mit von der Partie. Dann spielten wir im "Chikito" in Bern, im "Casino" in Montreux, im "Maxim" in Genf und so weiter.
Im "Esplanade" waren wir so etwas wie ein Hausorchester, während zwei Jahren konnten wir dort fast regelmässig auftreten. Unsere Platten wurden allesamt im Kongresshaus in Zürich aufgenommen.
Der damalige Aufnahmeleiter kam allerdings "nit drus," er sagte immer und zu allem: "s'isch in Ornig, s'isch in Ornig!"
Berry Peritz spielte zuerst Klavier, entschied sich dann später für das Schlagzeug. Nach seiner Tätigkeit in Amateurgruppen spielte er ab 1934 bei Walter Baumgartners Magnolians.
Bis zur Gründung der ersten Berry's-Formation, die im Jahr 1936 bekanntlich Coleman Hawkins begleitete und mit ihm Schallplatten aufnahm, war er bei Eddie Brunner und René Dumont tätig.
1936 ersetzte er Dolf Zryd in Fred Böhlers Band, mit welcher er 1939 auch im Modetheater an der Landesausstellung auftrat. Anschliessend erfolgte die Neugründung von "The Berry's".
1947 schied Hugo Peritz als Partner aus und Berry Peritz übernahm die Leitung des Orchesters, das sich erfolgreich als Sextett etablierte, im Jahr 1955 aber aufgelöst wurde.
In der Folge arbeitete Berry Peritz als freier Berufsmusiker und spielte während 7Jahren zusammen mit einem Pianisten (vorwiegend mit Dennis Armitage) im "Atlantis" in Zürich.
Seine letzten Jahre verbrachte er zurückgezogen in seinem Appartement im Zürcher Seefeldquartier bis er am 11. Februar 2000 verstarb.
- TEDDY STAUFFER - SAY SI, SI
- TEDDY STAUFFER - ADIOS, PANAMA
1938, Telefunken Records (10" Schellack)

Teddy Stauffer, gebürtig Ernst Heinrich Stauffer, auch Ernest Henry Stauffer (2. Mai 1909 in Murten, Schweiz - 27. August 1991 in Acapulco, Mexiko) war ein Schweizer Jazzmusiker und Bandleader.
Mit seinen Arrangements aktueller amerikanischer Kompositionen galt er in den 1930er und frühen 1940er Jahren als eine der Swinggrössen in Deutschland.
Er wuchs in Murten am Murtensee und in Bern auf, spielte dort ab 1927 Geige und Saxophon in einer Amateurband, die er nach dem Wappentier von Bern, einem Bären, benannte.
Ab 1928 begann Stauffer mit seinem Orchester Teddy And His Band in Deutschland aufzutreten.
Teddy Stauffer war fünfmal verheiratet und fünfmal geschieden, u. a. mit den Schauspielerinnen Faith Domergue und Hedy Lamarr.
Aus der Ehe mit Patricia Morgan hat Teddy Stauffer eine Tochter: Melinda Morgan Stauffer (* 19. April 1962), die in Kalifornien lebt.
Zu seinen Original Teddies gehörten von Anbeginn der Berliner Posaunist Walter Dobschinski und der Stuttgarter Trompeter Kurt Hohenberger, der 1937 zur Goldenen Sieben gehörte, dazu die Schweizer
Trompeter Bob E. Huber und Rudi Dumont. An der Klarinette war Franz Thon (ebenfalls Goldene Sieben) zu finden, doch schied er 1937 aus, da seine Gagenforderung mit 1000,- RM (4.000 Euro)
höher war als das Gehalt, das sich Stauffer selber zubilligte. So kam es zur Umstrukturierung im Orchester, ab 1937 wurde es vergrössert, und es gelangten der Klarinettist und Satzführer
Franz Kleindin und - vom Orchester Kurt Hohenberger kommend - der Klarinettist Ernst Höllerhagen hinzu.
Ein Gastspiel der Stauffer-Band in England sorgte auch für internationalen Glanz. Aus London brachte Stauffer die Sängerin Betty Toombs mit, von der einige Telefunken-Aufnahmen von 1938 existieren.
Sie übte auch die Aussprache mit dem Gitarristen und Sänger Billy Toffel, der die Jahre zuvor ausschliesslich phonetisch englisch sang, ohne ein Wort zu verstehen.
Es folgten phasenweise Umbesetzungen u. a. mit dem Trompeter Günter (Duke) Herzog und dem Klarinettisten Benny de Weille.
Bis 1939 trat er mit seiner Original Teddies-Band vor allem in Berlin und Hamburg auf. Mit seiner jazzigen Swingmusik bekam Stauffer jedoch zunehmend Ärger mit der Reichsmusikkammer.
Im Winter traten Teddy Stauffer und seine "Teddies" alljährlich in den Grand Hotels der Skiorte St. Moritz und Arosa auf.
Im Jahr 1939 reiste die Band zur Eröffnung der Landesausstellung in die Schweiz, in Vertretung des Orchesters von Jimmie Lunceford, das wegen des drohenden Kriegs absagte.
Bei Kriegsausbruch befand sich die Band in der Schweiz, bis auf den Deutschen Ernst Höllerhagen mussten sämtliche deutschen Mitglieder der Teddies die Schweiz verlassen.
Ein geplantes Gastspiel ab September 1939 in der Berliner Femina kam so nicht mehr zustande.
In der Schweiz wirkte er 1940/41 an der Vertonung des Filmes s'Margritli und d' Soldate mit, das Margritli-Lied, interpretiert von den Geschwister Schmid wurde zu einem grossen Erfolg.
Viele der Arrangements schrieb Buddy Bertinat. Nach dem Weggang von Teddy Stauffer 1941 waren die Original Teddies unter Leitung von Eddie Brunner; dazu gehörte nun auch Hazy Osterwald,
der bereits seit 1941 Arrangements für die Band schrieb. Doch konnte die Band nicht an alte Erfolge anknüpfen.
- THE LANIGIRO HILL-BILLIES - COWBOY SONGS 1
- THE LANIGIRO HILL-BILLIES - COWBOY SONGS 2
1935, Columbia Records (10" Schellack)

Vor 75 Jahren legten drei junge Burschen - heute würden wir sie wohl als "Teenager" bezeichnen - den Grundstein zu einem musikalischen Unternehmen,
das sich ein Jahrzehnt später als eines der wichtigsten Tanz- und Unterhaltungsorchester in der Schweiz etablieren sollte. Im darauffolgenden Jahr tauften sie ihr Kind auf den Namen "Lanigiro".
Das klingt zwar ausgesprochen exotisch, ist aber weiter nichts als ein Wortspiel: nämlich die Umkehrung des Wortes "Original".
22. März 1924. Abschlussball bei der Tanzschule Zurkinden im Casinosaal in Basel. Während die Tänzer ihre Partnerinnen an den Tisch zurückbegleiten, sich höflich verneigen,
entschwinden die vier Musiker der Kranebitter Cosmopolitans in die wohlverdiente Pause.
Drei forsche Jünglinge benützen diese Gelegenheit, streben zur Bühne hin und machen sich an den Instrumenten zu schaffen. Bald darauf erklingt eine neue Tanznummer.
Die Kranebitter-Musiker sind darob nicht gerade begeistert. Der Geiger beschwichtigt jedoch seine Kollegen, nachdem er feststellten konnte,
dass die jungen Burschen die Instrumente fachgerecht bedienen können. Die Jünglinge, Roger und Willy Beuret sowie Oswald Wagner, nehmen jetzt ihre Chance wahr und spielen während einer
halben Stunde eifrig zum Tanz auf. Der Applaus des anwesenden jungen Publikums ist entsprechend gross.
Roger Beuret Für den Schlagzeuger der drei Musikbesessenen, Roger Beuret, bleibt dieser erste öffentliche Auftritt unvergesslich.
Das halbstündige Spektakel war nämlich der Auftakt zu einem Unternehmen, dessen Fortgang er wie folgt schildert:
"Meines Wissens war dies hierzulande der erste Auftritt von zwei fünfzehnjährigen und einem vierzehnjährigen Burschen an einem öffentlichen Anlass.
Wir drei waren natürlich begeistert, sodass es für uns nur noch eines gab: weiter machen mit anderen jungen Schülern und Freunden. Und so entstand daraus langsam ein Orchester".
Eben das Orchester "Lanigiro", einst eines der beliebtesten Jazz-, Tanz- und Unterhaltungsensembles der Schweiz.
Das ursprüngliche Trio mauserte sich im Laufe der Jahre zu einer waschechten Bigband und schliesslich zu einem professionellen Unternehmen, das mit einem breiten Angebot musikalischer
Ausdrucksmöglichkeiten aufwarten konnte: Jazz, Konzertmusik, Walzer, Ländler und so weiter. All dies garniert mit humorvollen Showeinlagen, womit fast alle Ansprüche des Publikums befriedigt werden konnten.
In den dreissiger Jahren wurde das Orchester auch im Ausland bekannt; es konnte sich in den Jahren des Zweiten Weltkrieges sowie danach bis ins Jahr 1961 im Musikgeschäft behaupten.
- KRAMER HOT AKKORDION - TIGER RAG
- KRAMER HOT AKKORDION - MY BLUE HEAVEN
1940, Polydor Records (10" Schellack)

Gorni Kramer, eigentlich Francesco Kramer Gorni (22. Juli 1913 in Rivarolo Mantovano - 26. Oktober 1995 in Mailand) war ein italienischer Orchesterleiter, Komponist, Akkordeon- und Kontrabassspieler
sowie Schallplattenproduzent, Arrangeur und Fernsehautor. Er ist der Urheber von über tausend Liedern.
Kramer näherte sich der Musik schon in der Kindheit unter der Leitung seines Vaters, der Musiker war. Das erste Instrument, welches er erlernte, war das Akkordeon;
mit wirkte er im väterlichen Orchester mit.
Im Jahre 1930 diplomierte er auf dem Kontrabass am Konservatorium zu Parma. In der ersten Zeit danach arbeitete er als Musiker in verschiedenen Tanzorchestern, bis er 1933 seine eigene Kapelle gründete,
mit der er Jazz spielte. Die neue amerikanische Musikrichtung war von der faschistischen Regierung verboten worden, aber Kramer hatte sie durch Musikerfreunde, die auf Überseedampfern tätig waren,
kennenlernen können.
- LALE ANDERSEN - WENN DU KEIN MÄDEL WEISST
- LALE ANDERSEN - BLAUE NACHT AM HAFEN
1951, Polydor Records (10" Schellack)

Blaue Nacht, oh blaue Nacht am Hafen
In der Ferne rauschen Meer und Wind
Und die Schiffe liegen still und schlafen,
die von weit, weither gekommen sind
Doch im Zwielicht einer Bootslaterne
stehen zwei und finden nicht nach Haus'
Und sie flüstert: Liebster, ach wie gerne
führ' ich morgen mit auf's Meer hinaus
Aber alles, was er mit auf See nahm,
war die Hoffnung auf ein Wiederseh'n
Und als er nach einem Jahr zurückkam,
sah er wartend sie am Hafen steh'n
Und er nahm sie zärtlich in die Arme
Und sie sah'n einander fragend an
Doch sie fühlten: Herzen, die sich lieben,
trennen Grenzen nicht und Ozean
Und er nahm sie zärtlich in die Arme
Und sie sah'n einander fragend an
Doch sie fühlten: Herzen, die sich lieben,
trennen Grenzen nicht und Ozean
Doch sie fühlten: Herzen, die sich lieben,
trennen Grenzen nicht und Ozean
Lale Andersen, eigentlich Liese-Lotte Helene Berta Bunnenberg, verehelichte Beul (23. März 1905 in Lehe (heute Bremerhaven) - 29. August 1972 in Wien) war eine deutsche Sängerin und Schauspielerin.
Weltberühmt wurde sie durch das Lied Lili Marleen. Unter dem Pseudonym Nicola Wilke schrieb sie auch selbst Liedtexte, u. a. für ihren Nachkriegsschlager Blaue Nacht am Hafen.
Geboren und aufgewachsen in Bremerhaven als Tochter eines Schiffsstewards, heiratete Lale Andersen bereits mit 17 Jahren den Maler Paul Ernst Wilke (gest. 1971).
Zwischen 1924 und 1929 bekam das Paar drei Kinder: Björn, Carmen-Litta und Michael. Die junge Mutter nahm Schauspiel- und Gesangsunterricht und verliess schliesslich ihre Familie, um nach Berlin zu gehen.
1931 wurde die Ehe geschieden. Die Kinder wuchsen bei Verwandten und in Heimen auf. Im selben Jahr trat sie (noch unter dem Namen Liselott Wilke) erstmals am Deutschen Künstlertheater in Berlin auf,
dem weitere Engagements an verschiedenen Berliner Theatern folgten.
1933 erhielt sie ein Engagement am Schauspielhaus Zürich, wo sie den Schweizer Komponisten (und späteren Intendanten) Rolf Liebermann kennen und lieben lernte.
Es folgten Engagements unter anderem an den Münchner Kammerspielen. Daneben stand sie mit Volksliedern, Chansons und Schlagern auf Kleinkunst- und Kabarettbühnen
(Ping-Pong, Simpl, Kabarett der Komiker, Groschenkeller), jetzt bereits unter ihrem Künstlernamen Lale Andersen.
- TEDDY STAUFFER - SUNRISE SERENADE
- TEDDY STAUFFER - SOUTH OF THE BORDER
1939, Telefunken Records (10" Schellack)

"Sunrise Serenade" ist ein Jazzlied von Frankie Carle mit Texten von Jack Lawrence. Es wurde 1939 von Glen Gray und dem Casa Loma Orchestra mit Carle am Klavier aufgenommen.
Es wurde bald Carle's bekanntestes Stück. Glenn Miller veröffentlichte einige Monate später eine berühmte Aufnahme, arrangiert von Bill Finnegan, mit "Moonlight Serenade" auf der Rückseite.
"South of the Border" ist ein populäres Lied, das eine Reise nach Mexiko beschreibt, geschrieben von Jimmy Kennedy und Michael Carr und veröffentlicht im Jahr 1939 für den gleichnamigen Film mit
Country-Star Gene Autry.
Ein Mann schaut mit Bedauern und Schmerz zurück, weil er die Frau belogen hat, die er nicht vergessen kann ("...and now as I wander, my thoughts ever stray...") und bei seiner Rückkehr entdeckt,
dass sie eine Nonne geworden ist.
Das Lied war ein Hit im Jahr 1939 für Shep Fields, Gesang von Hal Derwin. Andere erfolgreiche Aufnahmen im Jahr 1939 waren Guy Lombardo, Gene Autry, Ambrose (Gesang von Denny Dennis),
Tony Martin und Frank Sinatra.
Mitglieder der Western Writers of America wählten es als eines der Top 100 Western Lieder aller Zeiten.
- LOTHAR LOEFFLER ENSEMBLE - LES MAINS DE MAMAN
- LOTHAR LOEFFLER ENSEMBLE - LA GOLONDRINA
1945, His Master's Voice Records (10" Schellack)

Lothar Löffler (5. Februar 1918 - 20. Dezember 1995) war ein Schweizer Unterhaltungspianist, Komponist und Arrangeur.
In seiner Jugend arbeitete Löffler bei Musik Hug in Basel.
Löffler spielte in verschiedenen Formationen (u. a. mit Günter Lenz) z. B. Tangos, Walzer, Foxtrotts. Ende der 1930er Jahre gehörte er zu den Swing Kiddies um René Bertschy.
Er bildete sein eigenes Orchester unter dem Namen Ambassador und gründete das Grammohaus Löffler in Basel.
1986 wurde Löffler "für sein Gesamtwerk mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet".
- ADALBERT LUTTER ORCHESTER - STERN VON RIO
- ADALBERT LUTTER ORCHESTER - EL RELICARIO
1938, Telefunken Records (10" Schellack)

Adalbert Lutter (20. Oktober 1896 in Osnabrück - 28. Juli 1970 in Berlin) war ein deutscher Pianist, Dirigent und Leiter eines der bekanntesten Berliner Tanz- und Unterhaltungsorchester der Dreissiger Jahre.
Seine erste Band gründete er gleich nach dem Ersten Weltkrieg in Hannover. 1922 emigrierte er - offenbar aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation in Deutschland - nach Südamerika und blieb
dort bis 1928. Nach Deutschland zurückgekehrt, baute er in Berlin ein Unterhaltungsorchester auf, das bald zu den besten der Stadt gehörte. Es spielte seit 1932 regelmässig in den Wilhelmshallen am Zoo,
im Europa-Pavillon und auf dem Dachgarten des Café Berlin und arbeitete mit Sängern wie Eric Helgar, Rudi Schuricke, den Metropol Vokalisten, den Spree Revellers u. a. zusammen.
Lutter war auch Gast-Dirigent bei Telefunken und machte mit seinem Orchester zahlreiche Aufnahmen bei dieser Firma, aber auch anderen Plattengesellschaften wie der Deutschen Grammophon.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sein Orchester unter seiner Leitung das Hausorchester des Berliner Rundfunks. 1961 ging er in den Ruhestand und starb 1970 in Berlin.
- PETULA CLARK - KAPITÄN, KAPITÄN
- PETULA CLARK - MONSIEUR
1962, Vogue Records (7" Vinyl)

(Kapitän, Kapitän
Deine Welt ist schön)
Kapitän, Kapitän
Dir gehört das weite Meer
Kapitän, Kapitän
Nimm mich mit, wie schön das wär'
Kapitän, Kapitän
Heute fährt dein Schiff hinaus
Kapitän, nimm mich mit
Lass' mich nicht allein zu Haus'
Lass' mich die fernen Länder seh'n
Samoa und Athen
Und nah' dir sein, wenn Stürme dich umweh'n
Kapitän, Kapitän
Frag' dein Herz, es sagt nicht nein
Kapitän, Kapitän
Lass' mich heute nicht allein
Lass' mich die fernen Länder seh'n
Samoa und Athen
Und nah' dir sein, wenn Stürme dich umweh'n
Kapitän, Kapitän
Frag' dein Herz, es sagt nicht nein
Kapitän, Kapitän
Lass' mich heute nicht allein
(Kapitän, Kapitän
Deine Welt ist schön)
Monsieur, monsieur - ich habe Sie erkannt
Monsieur, monsieur - Sie sind galant und sehr charmant
Monsieur, monsieur - doch eines tut mir weh
Ich glaub' Sie sind nicht treu, Monsieur
Ich möcht' so gern mit Ihnen glücklich sein
Mein Herz sagt ja, doch mein Verstand sagt nein
Was soll ich machen, denn ich liebe Sie
Oui oui, non non, chéri
Monsieur, monsieur - die Liebe ist kein Spiel
Monsieur, monsieur - ich hatte viel zuviel Gefühl
Monsieur, monsieur - doch eines tut mir weh
Ich glaub' Sie sind nicht treu, Monsieur
Ich möcht' so gern mit Ihnen glücklich sein
Mein Herz sagt ja, doch mein Verstand sagt nein
Was soll ich machen, denn ich liebe Sie
Oui oui, non non, chéri
Monsieur, monsieur - ich habe sie erkannt
Monsieur, monsieur - Sie sind galant und sehr charmant
Monsieur, monsieur - doch eines tut mir weh
Ich glaub' Sie sind nicht treu, Monsieur
Ich möcht' so gern mit Ihnen glücklich sein
Mein Herz sagt ja, doch mein Verstand sagt nein
Was soll ich machen, denn ich liebe Sie
Oui oui, non non, chéri
Petula Clark (*15. November 1932 in Epsom in der britischen Grafschaft Surrey als Petula Sally Olwen Clark) ist eine britische Schauspielerin und Schlagersängerin.
Petula Clark stand schon mit sieben Jahren mit Gesangsbeiträgen auf der Bühne, mit elf hatte sie ihre eigene Radiosendung "Pet's Parlour" und bekam 1944 ihre erste Filmrolle in "A Medal for the General".
Bis 1950 hatte sie bereits in 20 Filmen mitgewirkt. Damit war sie zum Kinderstar in Grossbritannien geworden. Ab 1949 begann sie Schallplatten zu veröffentlichen.
Ihre erste Platte kam in Australien heraus mit der Coverversion des Teresa-Brewers-Titels "Music, Music, Music". 1950 erhielt sie von der britischen Plattenfirma Polygon Records,
aus der später das Pye Label wurde, einen Plattenvertrag. Mit "Where Did My Snowman Go?" kam sie 1953 erstmals in die britischen Charts (Platz 19). Bis 1957 hatte sie dort bereits sieben Titel platziert.
In diesen Jahren war sie auch weiterhin auf der Bühne, in Radio und Fernsehen sowie im Film präsent.
Seit Mitte der 1950er Jahre hatte die britische Sängerin Petula Clark in Europa erfolgreich Schallplatten veröffentlicht.
1962 begann die französische Plattenfirma Disques Vogue mit ihrem Tochterunternehmen Deutsche Vogue den deutschen Schallplattenmarkt zu erobern.
Eine der ersten deutschsprachigen Singles wurde mit Petula Clark produziert, die auf einer Seite den Titel Monsieur enthielt.
Dessen Autorenteam Karl Götz und Kurt Hertha hatte zuletzt mit Tanze mit mir in den Morgen 1961 einen Nummer-eins-Titel in Deutschland geschrieben.
In Kurt Herthas Text geht es um weibliche Zweifel: "Ich möcht´ so gern mit ihnen glücklich sein, mein Herz sagt ja, doch mein Verstand sagt nein".
Für die musikalische Begleitung sorgte das Orchester Henry Mayer. Vogue brachte die Single im August 1962 in Deutschland auf den Markt.
Es brauchte nur wenige Wochen, bis Petula Clarks Titel Monsieur von der deutschen Musikzeitschrift Musikmarkt am 8. September 1962 in die Hitliste Top 50 aufgenommen wurde.
Nach einem Monat erreichte Monsieur die Top 10, und am 24. November hatte Petula Clark Pat Boone und Rex Gildo mit ihrem Dauerbrenner Speedy Gonzales von der Spitze der Charts verdrängt.
Sie konnte den Spitzenplatz fünf Wochen lang verteidigen, insgesamt stand Monsieur beim Musikmarkt 33 Mal in den Top 50.
In den von Günter Ehnert nach Musikmarkt zusammengestellten "Hits des Jahres" erreichte der Titel Monsieur den vierten Platz.
Bei der Jugendzeitschrift BRAVO dauerte es bis zum 16. Oktober 1962, bis Monsieur in der Rangliste Musicbox auftauchte. Dort wurde er acht Wochen lang notiert, kam aber über Platz drei nicht hinaus.
- LALE ANDERSEN - EIN SCHIFF WIRD KOMMEN
- LALE ANDERSEN - MANCHMAL TRÄUM ICH VOM KORNFELD
1960, Electrola Records (7" Vinyl)

Ich bin ein Mädchen aus Piräus
Und liebe den Hafen, die Schiffe und das Meer
Ich lieb' das Lachen der Matrosen, ich lieb' jeden Kuss
Der nach Salz schmeckt und nach Teer
Wie alle Mädchen in Piräus
So stehe ich Abend für Abend hier am Kai
Und warte auf die fremden Schiffe
Aus Hongkong, aus Java, aus Chile und Shanghai
Ein Schiff wird kommen, und das bringt mir den einen
Den ich so lieb' wie keinen, und der mich glücklich macht
Ein Schiff wird kommen und meinen Traum erfüllen
Und meine Sehnsucht stillen, die Sehnsucht mancher Nacht
Und jetzt bist du da
Und ich halt' dich in meinen Armen
Gib mir noch einen Zug aus deiner Zigarette
Schau unter unserem Fenster, der Hafen mit den bunten Lichtern
Da drüben in der Bar aus der die Musik herüberkommt
Hab' ich in den letzten Monaten jede Nacht gesessen
Und mit fremden Matrosen getanzt und hab doch nur an das Eine gedacht:
Ein Schiff wird kommen, und das bringt mir den einen
Den ich so lieb wie keinen, und der mich glücklich macht
Ein Schiff wird kommen und meinen Traum erfüllen
Und meine Sehnsucht stillen, die Sehnsucht mancher Nacht
"Ein Schiff wird kommen" ist die deutsche Version des Schlagers "Ta pedia tou Pirea" von Manos Hadjidakis aus dem Jahr 1960, mit deutschem Text von Fini Busch.
Bekannt wurde die Version durch die Aufnahme von Lale Andersen.
Auf den zwischen dem 4. und 20. Mai 1960 in Cannes stattfindenden 13. Filmfestspielen wurde der griechische Film "Pote tin Kyriaki", deutscher Filmtitel "Sonntags... nie!" gezeigt.
Drehbuch, Produktion und Regie lagen in der Hand von Jules Dassin, dessen spätere Frau Melina Mercouri (Heirat 1966) im Film die Hauptrolle spielte.
In einer Szene legt sie eine Platte auf und singt auf dem Bett liegend mit verrauchter Stimme das Lied "Ta Paidia Tou Piraia, Die Kinder von Piräus".
Das Stück stammte aus der Feder von Manos Hadjidakis, der für die Szene auch die Partitur schrieb. Bereits am 25. Mai 1960 fand die Premiere in Paris statt, und am 9. September 1960 kam der
Film in Deutschland in die Kinos.
Fini Busch erhielt den Auftrag, als Subtexterin eiligst einen deutschen Text zu schreiben. Dieser handelte - wie im Film - von der erwartungsvollen Sehnsucht einer Prostituierten,
die im Hafen von Piräus auf Schiffe mit Kunden wartet, in der sehnsüchtigen Hoffnung, irgendwann würde darunter ein Mann sein, der zu ihr passt und sich ihrer annimmt und sie zu seiner (Ehe-)Frau macht.
Bereits am 11. September 1960 stand die inzwischen 55-jährige Sängerin Lale Andersen mit ihrer Altstimme im Kölner Electrola-Tonstudio vor dem Mikrophon und nahm das zu ihr passende Seemannslied
"Ein Schiff wird kommen / Manchmal träum' ich vom Kornfeld" mit dem Orchester Friedel Berlipp und dem Bernd Hansen-Chor auf.
Im Mittelpunkt ihrer Version steht ein gesprochener Text mit grosser Unmittelbarkeit. Der Aufnahmetag lag somit 2 Tage nach der deutschen Kinopremiere.
Lale Andersen wurde am 23.03.1905 in Bremerhaven geboren. Anfang der 30er Jahre ging sie nach Berlin, um Theater zu spielen.
Mitte der 30er Jahre trat sie auch mit Chansons und Schlagern auf Kleinkunstbühnen auf. Während des zweiten Weltkriegs wurde Lale Andersen mit ihrem Lied "Lili Marleen" zum Star auf beiden Seiten.
Obwohl von den Nazis verboten, entwickelte sich das Lied über den Soldatensender Belgrad zum Dauerbrenner.
Sowohl die Alliierten, als auch die deutschen Soldaten schwärmten für das Lied vom jungen Wachtposten. Nach dem Krieg konnte sie nahtlos an frühere Erfolge anknüpfen.
Als Interpretin von Seemanns- und Hafenliedern wurde Lale Andersen zum internationalen Star. Ihr späterer Ehemann Artur Beul schrieb für sie zahlreiche erfolgreiche Evergreens.
Lale Andersen war häufiger Gast in deutschen Fernseh-Unterhaltungssendungen wie der beliebten "Haifischbar".
Zu Ihren grossen Nachkriegserfolgen zählen "Blaue Nacht am Hafen", "Ein Schiff wird kommen" und "Einmal sehen wir uns wieder", mit dem Lale Andersen 1961 am Eurovision Song Contest in Cannes teilnahm.
Neben ihrer Rolle als Sängerin war Lale Andersen auch als Texterin unter dem Pseudonym Nicola Wilke erfolgreich.
Auch als Schriftstellerin war sie tätig, zuletzt sehr erfolgreich mit ihrer Autobiografie "Der Himmel hat viele Farben". Am 29. August 1972 erlag sie in Wien einem Krebsleiden.
Lale Andersen war einer der wenigen deutschen weiblichen Weltstars der damaligen Zeit.
- BILLY VAUGHN - YOU'RE MY BABY DOLL
- BILLY VAUGHN - CIMARRON
1958, London Records (7" Vinyl)

Billy Vaughn (12. April 1919 in Glasgow, Kentucky als Richard Smith Vaughn - 26. September 1991 in Escondido, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Musiker und Orchesterleiter.
1952 schloss sich Vaughn an der Universität von Bowling Green, Kentucky, als Pianist und Sänger dem Gesangstrio The Hilltoppers an. Ihre erste, selbstgeschriebene Single,
Trying, war sofort ein Charthit und über Jahre konnten sie einen Top-20-Hit an den anderen reihen. Ihr grösster Erfolg war der Millionenseller P.S. I Love You, ein Remake eines 1930er-Jahre-Hits.
1954 wechselte Vaughn als musikalischer Direktor zu ihrem Musikverlag Dot Records. Mit einem eigenen Orchester begleitete er die Fontane Sisters bei ihrem Nummer-eins-Hit Hearts of Stone.
Noch im selben Jahr landete er mit seiner Orchesterversion der Melody of Love einen eigenen Millionenseller und erreichte Platz 2 in den USA.
Auch in den folgenden Jahren war er sowohl selbst als auch als Begleiter anderer Stars überaus erfolgreich. 1957 hatte er alleine mit Pat Boone vier Millionenseller, davon drei Nummer-eins-Hits.
Vaughn verstand es nicht nur meisterhaft, alte Klassiker mit eigenem Stil wieder aufzubereiten, sondern er setzte vor allem die R & B-Musik und den Rock 'n' Roll der schwarzen Musiker auf eine
eigene Art um und arrangierte sie so, dass sie in dieser Form anders als die Originale auch unter der weissen Bevölkerung ein grosses Publikum fanden.
Im Jahr 1958 hatte er seinen grössten und bekanntesten Hit mit seiner Orchesterversion von Sail Along Silv'ry Moon. Der US-Millionenseller war der Beginn seines internationalen Durchbruchs vor
allem in Deutschland und Japan. In diesem Jahr hatte er mit diesem Lied und mit La Paloma zwei Nummer-eins-Hits in Folge und mit Blue Hawaii, Morgen und Wheels hatte er weitere Superhits in Deutschland,
die allesamt mit Gold ausgezeichnet wurden. Mit seinen fünf Auszeichnungen wurde er nur noch von Freddy Quinn übertroffen.
Bis in die frühen 1960er war er immer wieder in den Charts vertreten, dann wurde er, wie alle Orchestermusik, zunehmend von der Beat-Welle verdrängt und so zog er sich allmählich aus dem
Musikgeschäft zurück. Trotzdem bleibt er einer der erfolgreichsten Orchesterchefs überhaupt. Von 1958 bis 1970 war er mit 36 Alben in den US-Albumcharts vertreten.
Billy Vaughn starb im September 1991 im Alter von 72 Jahren an Krebs. Sein Grab befindet sich auf dem Oak Hill Memorial Park in Escondido, San Diego County.
Seine 2009 verstorbene Frau Marion wurde zu ihm gebettet.
- ERNI BIELER - LOLLIPOP
- ERNI BIELER - GLOCKENGIESSER-FOX
1958, Polydor Records (7" Vinyl)

Erni Bieler, eigentlich Ernestine Geisbiegler (18. Mai 1925 in Wien - 11. Juli 2002) war eine österreichische Jazz- und Schlagersängerin.
Trotz ihrer Ausbildung zur Koloratursopranistin, die sie 1945 beendete, wandte sie sich der leichten Muse zu. Sie gründete zusammen mit ihren Kommilitoninnen Ina und Toni Winkler das Vienna Terzett.
Zudem trat sie im Hot Club Vienna von Hans Koller auf.
Ihren Künstlernamen Erni Bieler erhielt sie von dem Musikproduzenten Gerhard Mendelson, der ihr 1947 einen Plattenvertrag verschaffte.
Sie debütierte bei Astra-Schall und Harmona, weitere Titel nahm sie bei Elite Special auf, unter anderem mit Rudi Hofstetter und Peter Alexander.
Später wechselte Erni Bieler zu Polydor. Hier begann 1954 ihre Karriere als Solo- und Ensemblesängerin.
Jedoch erst 1956 konnte sie zusammen mit den Music-Boys ihren ersten Hit landen mit "Lass die Welt darüber reden".
1958 trat sie für den Bayerischen Rundfunk in der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest an.
Nebenbei nahm Erni Bieler unter ihrem Pseudonym "Kitty Sisters" Schallplatten bei Heliodor auf, auf denen sie deutschsprachige Versionen bekannter US-Hits interpretierte, zum Beispiel von Nat King Cole,
Teresa Brewer, Janis Martin und den Chordettes. Durch die Mehrspurtechnik war es möglich geworden, dass Erni Bieler sich selbst begleitete. Mit Jimmy Makulis sang sie "Uns trennen Länder".
Als Hintergrundorchester wirkten keine geringeren als Max Greger, Horst Wende, Johannes Fehring und Erwin Halletz.
Unter anderem übernahm sie den Gesangspart von Marianne Koch in der Operetten-Komödie Die Fledermaus mit Peter Alexander. Sie blieb bis 1962 bei Polydor.
Nachdem sie ihre Schlagerkarriere beendet hatte, nahm sie Mitte der 1960er Jahre kurzzeitig Wiener Operettenlieder für Amadeo und Ariola auf.
Es folgten einige Rundfunkproduktionen. Dann zog sie sich mit dem Musiker Jula Koch ins Privatleben zurück.
- FRED + ROLF - 3 ROTE ROSEN AUF EINEM SEEMANNSGRAB
- FRED + ROLF - 20 ENDLOS LANGE JAHRE
1960, Telefunken Records (7" Vinyl)

Fred Weyrich (25. August 1921 in Tauberbischofsheim - 30. Dezember 1999 in Ammersee) war ein deutscher Musikproduzent, Schlagertexter und Sänger.
Als Entdecker der Sängerin Alexandra wurde er einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
Fred Weyrich nahm zunächst auf Wunsch seines Vaters ein Zahnmedizinstudium auf, wechselte jedoch mit Unterstützung seiner Mutter an die Reimann-Schule und liess sich als Schauspieler ausbilden.
Er legte das Examen als Schauspieler ab und wurde anschliessend zum Wehrdienst einberufen. Nach der Grundausbildung wurde er während des Zweiten Weltkriegs in der Truppenbetreuung eingesetzt.
In Norwegen war er Programmleiter und Moderator bei "Radio Tromsö" und leitete eine Sechs-Mann-Kapelle.
Nach Kriegsende begegnete er in Hamburg dem Verleger Hans Wilfred Sikorski und wurde mit seiner Band zur Begleitung von Lale Andersen sowie als Haussänger von Radio Hamburg verpflichtet.
Zu seinen erfolgreichsten Liedern als Schlagersänger gehörten Mona Lisa und Lolita, zwei weisse Möwen. Mit dem Lied "Seit viertel nach zehn" trat er bei den deutschen Schlagerfestspielen auf.
1954 sang er gemeinsam mit Rolf Simon (* 1924) als Duo "Fred und Rolf". Eine Schallplatte nahm er gemeinsam mit Nana Gualdi auf.
Im Alter von 39 Jahren begann er seine Karriere als Musikproduzent. Er arbeitete mit Sängerinnen und Sängern wie Heidi Brühl, Karel Gott, Hildegard Knef, Willy Millowitsch und Ivan Rebroff.
1965 entdeckte er Alexandra.
- CATERINA VALENTE - AM GOLF VON MEXICO
- CATERINA VALENTE - AUF JA-MAIKA
1958, Polydor Records (7" Vinyl)

Caterina Germaine Maria Valente (*14. Januar 1931 in Paris) ist eine italienische Sängerin, Tänzerin, Gitarristin, Schauspielerin und Entertainerin.
Da sie in erster Ehe mit einem deutschen Künstler verheiratet war, besitzt Valente neben der italienischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft.
Ihr musikalisches Repertoire, das bis in die Imitation von Instrumenten reicht, umfasst Jazz, Schlager, Pop, Musical, Chanson und Bossa Nova.
Ihr Vater Giuseppe Valente war ein Akkordeonspieler; die Mutter Maria Valente trat als Musikclown auf.
Caterina Valente hat drei Geschwister, von denen Silvio Francesco (1927-2000) ebenfalls im Showbusiness tätig war.
Sie war zweimal verheiratet: Ihrer ersten Ehe (1952-1971) mit dem Jongleur Gerd Scholz (Künstlername Erik van Aro) entstammt der Sänger Eric van Aro (*1958).
1972 heiratete Valente den englischen Komponisten, Arrangeur und Pianisten Roy Budd - aus dieser Ehe stammt Alexander Budd (*1974). Das Ehepaar liess sich 1979 scheiden.
Valente stand erstmals als fünfjähriges Mädchen zusammen mit ihren Geschwistern in der Zirkusmanege. Ihren ersten Bühnenauftritt hatte sie 1936 im Friedrichsbau Stuttgart.
Nach den Wirren des Krieges, Gefangenschaft in Breslau und der Deportation nach Russland kam die Familie Valente nach Paris zurück, wo Caterina zunächst als sechzehnjährige Sängerin in einem
Nachtclub auftrat.
Nach diversen Versuchen in Frankreich mit dem damals noch unbekannten Gilbert Bécaud und einer Tour durch Skandinavien machte sie 1948 erste Gesangsaufnahmen mit einem Quartett in Kopenhagen.
Die ersten offiziellen Gesangsaufnahmen entstanden bei Radio Zürich 1952, nachdem sie der Unterhaltungschef von Radio Zürich, Walo Linder, im Zirkus Grock hatte singen hören.
Diese Aufnahmen gingen an alle deutschen Rundfunkstationen und daraus erfolgten diverse Studioproduktionen bei verschiedenen Rundfunksendern, unter anderem auch beim Südwestfunk Baden-Baden,
wo sie der damalige Tanzorchester-Chef Kurt Edelhagen hörte und von da an auch förderte. Sie heiratete 1952 den Jongleur Erik van Aro und trennte sich vom Bühnenprogramm ihrer Mutter Maria Valente,
der berühmtesten Clownin ihrer Zeit.
Im Jahr 1953 folgten erste Aufnahmen mit Kurt Edelhagen. Sie ging mit ihm auf Tournee in den Salon du Jazz in Paris.
Ihr gemeinsamer Auftritt beim 2. Deutschen Jazzfestival in Frankfurt am Main 1955 war ein grosser Erfolg. Ihre erste Schallplatte war Istanbul auf dem Label Brunswick.
Bald darauf wurde sie durch Aufnahmen mit dem Orchester Werner Müller wie Malagueña (1954), The Breeze and I (1955) des kubanischen Komponisten Ernesto Lecuona
(14 Wochen in den US-amerikanischen Charts) und Dreh dich nicht um nach fremden Schatten einem breiten Publikum bekannt. Daneben arbeitete sie weiterhin im Jazzbereich.
1956 trat sie mit Chet Baker auf und nahm mit ihm die Singles "I'll Remember April" und "Ev'ry Time We Say Goodbye" auf.
Gleichzeitig erschienen ihre ersten Musikalben, darunter The Hi-Fi Nightingale (1956) und Plenty Valente! (1957).
In Deutschland verkaufte sich der Titel Ganz Paris träumt von der Liebe (1954) über 900.000 Mal, ein für diese Zeit aussergewöhnlich hoher Umsatz in der deutschen Plattenindustrie.
Weitere bekannte Songs waren Fiesta Cubana (1955), Komm ein bisschen mit nach Italien (1956), Wo meine Sonne scheint (1957), Spiel noch einmal für mich,
Habanero (1958) und Tschau, Tschau, Bambina (1959). 1959 wurde sie auch für den Grammy als beste Sängerin nominiert, und 1965 erhielt sie als erste Nicht-Amerikanerin den Fame Award der
Fernsehkritiker als beste Sängerin im US-Fernsehen, überreicht von Sammy Davis Jr.
Valente verfolgte zu dieser Zeit neben ihrer Solokarriere noch etliche andere Projekte, die fast alle die deutsche Sehnsucht der 1950er Jahre nach fremden Welten im Namen trugen:
Club Indonesia (Platz 1 1956 mit dem Lied Steig in das Traumboot der Liebe), Club Honolulu (Platz 1 1960 mit Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand-Bikini),
Club Italia, Club Argentina und einige weitere.
- BILLY MO - SALAMBULI
- BILLY MO - DING-DONG
1959, Decca Records (7" Vinyl)

Billy Mo (eigentlich Peter Mico Joachim; 22. Februar 1923 auf Trinidad - 16. Juli 2004 in Hannover) war ein Jazz-Trompeter und Schlagersänger.
Im April 1956 kam Joachim mittellos über Paris nach Hamburg und wurde als Trompeter der Hausband des St.-Pauli-Szenelokals Blauer Peter engagiert.
Der Darstellung Keims nach kam er "mit einer kleinen Band" nach Deutschland. Der Künstlername "Billy Mo" stammt allen Darstellungen nach von Joachim selbst.
Für seine Entstehung werden zwei divergierende Erklärungen geliefert: Der ersten zufolge stammt der Vorname von Joachims Lieblingssänger Billy Eckstine und "Mo" von Louis Armstrongs Spitznamen "Satchmo".
1957 wurde er vom Leiter des NDR-Fernsehorchesters Viktor Reschke entdeckt und veröffentlichte unter seinem neuen Pseudonym "Billy Mo" die beiden von Louis Prima stammenden Swing-Titel
"Buona Sera" und "Oh Marie". Im gleichen Jahr spielte er - aus Vertragsgründen ohne Namensnennung - für das Bert-Kaempfert-Orchester ein Trompetensolo in Franz Grothes Mitternachtsblues.
Mit weiteren Titeln wie "Darling, Du weisst ja", "Oh, Jennilie" und "Swing, Methusalem" (alle 1958) begann sich Joachim als "Billy Mo" im deutschen Musikbusiness zu etablieren.
Mit dem Titel Das Fräulein Gerda, einem erstmals 1938 veröffentlichten Oldie, vollzog sich 1960 Billy Mos musikalischer Übergang zum Schlager und zur volkstümlichen Musik.
Das entsprach durchaus seinem persönlichen Wunsch: "Das war endlich deutsche Musik - das wollte ich immer.
Traditionelles Liedgut, das die Leute verstehen, etwas für Menschen, denen das Amerikanische zuviel war und die einfach nur etwas in Stimmung kommen wollten."
Mit Liedern wie "Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt" (Chartplatzierung 1961: Platz 17), "Am Sonntag will der Billy mit mir segeln geh'n" und "Was kann der Sigismund dafür" (beide 1961)
lieferte Mo weitere Remakes von Schlagern der 1920er- und 1930er-Jahre. Den grossen kommerziellen Durchbruch erzielte er 1962 mit dem Nummer-eins-Hit "Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut".
1962/63 hielt sich der Song 17 Wochen in den Hitparaden, erreichte Platz drei der Verkaufslisten und erzielte bis 1967 einen Umsatz von vier Millionen Mark.
Später erschien auch eine englische Version unter dem Titel I'd Rather Buy Myself A Tyrolian Hat. Der Tirolerhut wurde von da an das Markenzeichen von Billy Mo,
das bei keinem öffentlichen Auftritt fehlen durfte. Seine späteren Singleveröffentlichungen konnten diesen Erfolg nicht wiederholen, auch wenn er noch mehrfach mit Songs wie Bierdeckel-Polka
(1963: Platz 21), dem Ernst-Neger-Titel Humba Täterä (1964: Platz 15) und Der Salon-Tiroler (1964: Platz 15) Notierungen in den deutschen Charts erreichte.
Hans J. Massaquoi urteilte später, Billy Mo's "Popularität gründete auf seinem Talent, die Deutschen in ihrer eigenen Spezialsparte zu schlagen - der Humtata-Musik."
1970 erschien Mos letzte Single-Neuveröffentlichung. Die musikalische Entwicklung war über seinen Musikstil hinweggegangen, seine Schallplattenumsätze eingebrochen.
Dennoch war Billy Mo mit seinen jetzt selbst zu "Oldies" gewordenen Liedern auch in den nächsten Jahren noch live unterwegs und in Unterhaltungssendungen zu sehen.
Bis heute erscheinen seine Erfolge immer wieder auf Oldie-Samplern.
- FREDDY - SIE HIESS MARY-ANN
- FREDDY - HEIMWEH
1956, Polydor Records (7" Vinyl)

Mit 14 Jahren fing er als Schiffsjunge an,
Er war der jüngste aber er war schon ein Mann
Ein Mann wie ein Baum und stark wie ein Bär,
So fuhr er das erste mal über das Meer
Sie hiess Mary-Ann und war sein Schiff
Er hielt ihr die Treue was keiner begriff
Es gab so viele Schiffe so schön und gross
Die Mary-Ann aber liess ihn nicht los
Als Seemann hatte er seine 18 Karat
Und nach der dritten Reise war er schon Maat
Und jeder Kapitän war hinter ihm her
Doch viel ihm das wechseln so furchtbar schwer
Sie hiess Mary-Ann und war sein Schiff
Er hielt ihr die Treue was keiner begriff
Es gab so viele Schiffe so schön und gross
Die Mary-Ann aber liess ihn nicht los
Und als er eines Tag's erster Steuermann war
Da liebte er ein Mädchen mit strohblondem Haar
Er gab ihr sein Herz doch sie war ihm nicht treu
So fuhr er bald wieder zur See, Ahoi!
Sie hiess Mary-Ann und war sein Schiff
Er hielt ihr die Treue was keiner begriff
Es gab so viele Schiffe so schön und gross
Die Mary-Ann aber liess ihn nicht los
Nach jeder Reise schwur er jetzt mustre ich ab
Er schwur's als Kapitän doch sie wurde sein Grab
Die Mary-Ann sank am 19. Mai
Bei einem Orkan vor der Hudson Bay
Sie hiess Mary-Ann und war sein Schiff
Er hielt ihr die Treue was keiner begriff
Es gab so viele Schiffe so schön und gross
Die Mary-Ann aber liess ihn nicht los
So schön, schön war die Zeit, so schön, schön war die Zeit...
Brennend heisser Wüstensand;
fern, so fern dem Heimatland;
So schön, schön war ...
Kein Gruss, kein Herz,
kein Kuss, kein Scherz.
Alles liegt so weit, so weit
Dort wo die Blumen blühn,
dort wo die Täler grün,
dort war ich einmal zu Hause.
Wo ich die Liebste fand,
da liegt mein Heimatland.
Wie lang bin ich noch allein?
So schön, schön war ...
Viele Jahre schwere Fron,
harte Arbeit, karger Lohn.
Tagaus, tagein,
kein Glück, kein Heim:
Alles liegt so weit, so weit.
Dort wo die Blumen blühn ...
Hört mich an ihr goldnen Sterne.
Grüsst die Lieben in der Ferne.
Mit Freud und Leid
verrinnt die Zeit.
Dort wo die Blumen blühn...
Freddy Quinn (*27. September 1931 in Wien, Niederfladnitz oder Pola als Franz Eugen Helmuth Manfred Nidl, später Nidl-Petz, auch Manfred Quinn) ist ein österreichischer Schlagersänger und Schauspieler,
der zwischen 1956 und 1966 mehrere Nummer-eins-Erfolge in der deutschen Hitliste hatte und zum damals erfolgreichsten deutschsprachigen Sänger wurde. Er ist seit vielen Jahrzehnten Wahlhamburger.
Bereits als Minderjähriger reiste Freddy Quinn per Autostopp durch Südeuropa und Nordafrika und begann ein Wanderleben bei verschiedenen Zirkusunternehmen.
Er schlug sich in diesem Milieu als Saxophonspieler durch, liess sich aber auch zum Akrobaten und Seilläufer ausbilden. In Rom spielte er für amerikanische Truppen Klavier.
Es gelang ihm, sich per Schiff bis nach Tunesien, Algerien, später Marseille, Paris und Rotterdam durchzuschlagen. In den Bars der Stadt Sidi bel Abbès spielte er auf seiner Gitarre vor den
dort stationierten Fremdenlegionären, von denen damals die Mehrheit aus dem deutschsprachigen Raum stammte, seine Lieder über Sehnsucht und Heimweh. Das brachte ihm viel Sympathie und Geld ein.
1956 nahm er bei Polydor eine Platte mit zwei auf Deutsch interpretierten amerikanischen Foxtrotts auf.
Auf der A-Seite war Sie hiess Mary Anne (Sixteen Tons, deutscher Text von Peter Moesser) und auf der B-Seite Heimweh (Memories Are Made of This), zu hören.
Memories Are Made of This wurde populär durch eine Aufnahme, die Dean Martin Ende 1955 veröffentlichte.
Heimweh war der meistverkaufte Titel des Jahres 1956 in der Bundesrepublik Deutschland, obwohl sich die erste Auflage schlecht verkauft haben soll,
da sie von den Rundfunkanstalten zunächst weitgehend ignoriert wurde. Im Bayerischen Rundfunk wurde die Platte sogar von Moderator Werner Götze als Schnulze des Jahres vor offenem Mikro zerbrochen,
fand danach aber reissenden Absatz. Auf das Etikett der Schallplatte wurde zum ersten Mal bei einem deutschen Interpreten nur der Vorname gedruckt, da niemand im Presswerk gewusst haben soll,
wie Quinn geschrieben wird. So wurde er zunächst nur als Freddy bekannt.
- TOM DOOLEY TRIO - TOM DOOLEY
1959, Polydor Records (7" Vinyl)
Hang down your head, Tom Dooley
Hang down your head and cry
Hang down your head, Tom Dooley
Poor boy, you're bound to die
I met her on the mountain, there I took her life
Met her on the mountain, stabbed her with my knife
Hang down your head, Tom Dooley
Hang down your head and cry (ah-uh-eye)
Hang down your head, Tom Dooley
Poor boy, you're bound to die
This time tomorrow reckon where I'll be
Hadn't-a been for Grayson, I'd-a been in Tennessee (well now, boy)
Hang down (your head) your head (Dooley) and cry
Hang down your head and cry (ah poor boy, ah well-ah)
Hang down (your head) your head (Dooley) and cry
Poor boy, you're bound to die (ah well now boy)
Hang down (your head) your head (Dooley) and cry
Hang down your head and cry (ah poor boy, ah well-ah)
Hang down (your head) your head (Dooley) and cry
Poor boy, you're bound to die
This time tomorrow reckon where I'll be
Down in some lonesome valley hangin' from a white oak tree
Hang down your head, Tom Dooley
Hang down your head and cry (ah-uh-eye)
Hang down your head, Tom Dooley
Poor boy, you're bound to die (ah well now boy)
Hang down your head, Tom Dooley
Hang down your head and cry (poor boy ah well uh)
Hang down your head, Tom Dooley
Poor boy, you're bound to die
Poor boy, you're bound to die
Poor boy, you're bound to die
Poor boy, you're bound to die
Tom Dooley ist ein auf Tatsachen beruhender Folksong aus den USA, der von einem vermeintlichen Mörder handelt, welcher für seine Tat gehängt wird.
Weltweit wurde der Folksong im Jahre 1958 durch die Fassung des Kingston Trio bekannt.
- DIE TEDDIES - SCHON IMMER WAR ES SO
1959, Polydor Records (7" Vinyl)
Teddy Stauffer, gebürtig Ernst Heinrich Stauffer, auch Ernest Henry Stauffer (2. Mai 1909 in Murten, Schweiz - 27. August 1991 in Acapulco, Mexiko) war ein Schweizer Jazzmusiker und Bandleader.
Mit seinen Arrangements aktueller amerikanischer Kompositionen galt er in den 1930er und frühen 1940er Jahren als eine der Swinggrössen in Deutschland.
Im Winter traten Teddy Stauffer und seine "Teddies" alljährlich in den Grand Hotels der Skiorte St. Moritz und Arosa auf.
Im Jahr 1939 reiste die Band zur Eröffnung der Landesausstellung in die Schweiz, in Vertretung des Orchesters von Jimmie Lunceford, das wegen des drohenden Kriegs absagte.
Bei Kriegsausbruch befand sich die Band in der Schweiz, bis auf den Deutschen Ernst Höllerhagen mussten sämtliche deutschen Mitglieder der Teddies die Schweiz verlassen.
Ein geplantes Gastspiel ab September 1939 in der Berliner Femina kam so nicht mehr zustande.
- MELITTA BERG - NUR DU, DU, DU ALLEIN
1959, Polydor Records (7" Vinyl)

Nur du du du allein
könntest alles für mich sein
Heimlich dich zu seh'n
macht mein Leben schön
Nur dich dich liebe ich
denn du bist die Welt für mich
Du allein, nur du , du allein
Wann kommst du zu mir?
Wann wird das gescheh'n
Dann wird das Leben
für dich und mich so schön so schön
Um dich dich dich zu seh'n
würd' ich tausend Wege geh'n
Wenn ich es nur wüsst'
wo du heute bist.
Ein Leben ohne dich
das hat keinen Sinn für mich
Komm sei mein, sei mein, komm sei mein
Reich mir die Hände
Bleib immer bei mir
Mein ganzes Leben
schenk ich dir dann dafür oh
Nur du du du allein
könntest alles für mich sein
du allein , nur du , du allein
nur du , du allein
Melitta Berg (*21. März 1939 in Singen/Hohentwiel; bürgerlich Melitta Killenberger) ist eine ehemalige deutsche Schlagersängerin, die Ende der 1950er Jahre bekannt war.
- FRIEDEL HENSCH - MARJOLAINE
1959, Polydor Records (7" Vinyl)

Friedel Hensch und die Cyprys waren eine in den 1950er Jahren sehr erfolgreiche deutsche Musikgruppe auf dem Gebiet des Schlagers.
Unter dem Namen Tante Fröhlich und die Hutzelmännchen veröffentlichte das Ensemble auch einige Kinderlieder.
- DIE BLAUEN JUNGS - SOLANG DU EINEN FREUND HAST
- DIE BLAUEN JUNGS - EINMAL DIE FERNE SEHN
1959, Polydor Records (7" Vinyl)

Die Blauen Jungs war ein österreichisches Vokalquartett, das 1955 unter dem Namen Die Montecarlos gegründet wurde.
Mit ihren bei der Schallplattenfirma Polydor veröffentlichten Schallplatten waren sie mit Schlagern und Seemannsliedern bis in die 1960er Jahre im deutschsprachigen Raum erfolgreich.
Sowohl als Montecarlos als auch Blaue Jungs trat das Quartett bis zu seiner Auflösung stets in der gleichen Besetzung auf:
- Bob Martin (7. Juni 1922 als Leo Heppe in Sibirien - 19. Januar 1998 in Wien) wurde vom Polydor-Produzenten Gerhard Mendelson bei seinen Auftritten mit den Orchestern Johannes Fehring und
Heinz Neubrand entdeckt. Nach Erfolgen als Gesangssolist bei Veranstaltungen im Wiener Kolosseum und im Renaissance-Theater nahm er ab 1950 bei der Schallplattenfirma Philips seine ersten Schallplatten auf.
- Rudolf Kreuzberger (9. April 1929 in Wien - 1. November 2000) studierte an der Wiener Musikakademie Gesang. Nachdem er als 20-Jähriger in England einen Tenorwettbewerb gewonnen hatte,
wurde er vom Österreichischen Rundfunk als Schlager- und Operettensänger engagiert. 1953 wurde er Mitglied des Wiener Staatsopernchores und begann erste Schallplatten zu besingen.
Beginnend mit den Goldenen 4 war Kreuzberger während seiner Sängerkarriere in über 40 Gesangsgruppen aktiv.
- Rudi Resch (22. Juli 1922 in Wien) begann seine Musikerkarriere als im Wiener Staatsopernchor, wo er durch seine wandlungsfähige Tenorstimme auffiel.
Neben den Montecarlos und den Blauen Jungs wirkte er in zahlreichen anderen Gesangsgruppen mit, unter anderem in dem Background-Chor Colibris.
- Jörg Maria Berg (24. September 1930 als Adolf Strassmayer in Schönbüel/Donau) war zunächst Musiker in einer eigenen Combo, in der er gelegentlich auch als Sänger auftrat.
Gerhard Mendelson brachte ihn 1955 endgültig zur Gesangslaufbahn, als er mit ihm die ersten Schallplatten aufnahm.
Besonders erfolgreich war Jörg Maria Berg zusammen mit Peter Kraus, mit dem er das Duo James Brothers bildete.
Den Namen Die Montecarlos erfand der Wiener Komponist und Arrangeur Erwin Halletz, der zusammen mit Gerhard Mendelson 1955 das Quartett zusammenstellte.
Vorbild waren die erfolgreichen amerikanischen Vokalgruppen, die Montecarlos sollten gegenüber den bisher agierenden Musikgruppen wie die Singenden Gesellen oder das Cornel-Trio mit
moderner Aufmachung und neuer Klangfarbe das Gruppengenre zeitgemässer repräsentieren. Im Sommer 1956 erschien die erste Single mit den Montecarlos, die wie auch die nachfolgenden Schallplatten,
im Wiener Austrophon Studio für die Plattenfirma Polydor produziert wurde. Ebenso wurden alle Platten parallel in Österreich und Deutschland veröffentlicht.
Die erste Single kam mit der Katalognummer 23276 im August 1956 auf den Markt. Ihr A-Seiten-Titel, das von Halletz komponierte Lied Andrea,
stieg schnell zu einem Erfolgsschlager auf und erreichte im Oktober 1956 in den Top 30 der deutschen Musikzeitschrift Musikmarkt den dritten Platz.
Mit der Coverversion des Guy-Mitchell-Erfolges Singing the Blues kamen die Montecarlos im Mai 1957 noch einmal auf Platz neun.
Drei Monate später veröffentlichten die Vier ihre erste Schallplatte unter dem Namen Die Blauen Jungs. Es war die Polydorsingle mit den Titeln "Zuhause, Zuhause" / "Ich komm' zu dir zurück".
Mit ihr begab sich das Quartet in eine neue Musikrichtung. Während sie als Montecarlos die Schlagerszene bedienten, sprachen sie nun die Freunde der Seefahrer- und Heimatromantik an.
Auch äusserlich wurden Unterschiede gemacht. Während man als Montecarlos im bürgerlichen Anzug auftrat, kamen die Blauen Jungen in maritimer Kleidung auf die Bühne.
Bis 1960 fuhr das Quartett noch zweigleisig, auch als Montecarlos veröffentlichten sie bis zu diesem Jahr noch Schallplatten, die jedoch keinen Erfolg mehr hatte.
Günstiger verlief der Verkauf der Singles unter dem Namen Die Blauen Jungs. Bereits der Titel Zuhause, Zuhause der ersten Single war derart gefragt, dass er bei Musikmarkt bis zum zweiten Platz aufstieg.
Weitere Top-10-Erfolge erreichten die Blauen Jungs 1958 mit den Liedern Auch für mich kommt einmal die Zeit und Einmal die Ferne seh'n.
War bei den Montecarlos meist Erwin Halletz als Komponist aufgetreten, schrieb die Lieder für die Blauen Jungs Polydors Starkomponist Werner Scharfenberger.
Er produzierte auch sämtliche Schallplatten der Blauen Jungs. Die nach 1958 veröffentlichten Titel konnten nicht mehr an die ersten Erfolge anknüpfen, doch bis 1961 konnten sich die Blauen Jungs
noch mit weiteren sieben Titel in den Hitparaden platzieren.
- LOLITA - SEEMANN DEINE HEIMAT IST DAS MEER

Lolita, eigentlich Edith Einzinger, geborene Zuser (17. Jänner 1931 in St. Pölten - 1. Juli 2010 in Salzburg), war eine österreichische Schlagersängerin, Schauspielerin und Fernsehmoderatorin.
Die Tochter eines Bundesbeamten besuchte eine Handelsschule und arbeitete als Sachbearbeiterin in einer Spinnerei, als Diplom-Kindergärtnerin und Zahnarztassistentin.
Sie trat als Sängerin bei lokalen Veranstaltungen auf und vertrat 1956 während eines Unterhaltungsabends den erkrankten Gerhard Wendland. Nach Probeaufnahmen im ORF Landesstudio Linz widmete sie sich von nun an ganz ihrer Karriere als Sängerin.
Mit ihrem ersten Schlager "Weisser Holunder" war sie 1957 auch in dem gleichnamigen Film zu sehen und konnte noch im selben Jahr mit "Der weisse Mond von Maratonga" den zweiten Platz der deutschen Hitparade belegen.
1960 hatte sie einen grossen Erfolg mit "Seemann (deine Heimat ist das Meer)" (geschrieben von Werner Scharfenberger und Fini Busch), womit sie in den deutschen Charts Platz zwei und in den USA unter dem Titel "Sailor" Platz fünf erreichte.
Das war die erste hauptsächlich deutschsprachige Single, der dies gelang. Insgesamt wurden über zwei Millionen Schallplatten dieses Titels verkauft, der selbst in die japanische Hitparaden gelangte.
Sie erhielt dafür eine Goldene Schallplatte. Alle ihre Platten, die meist Fernweh/Heimweh zum Inhalt hatten, nahm sie beim Plattenlabel Polydor auf. Mehrmals war sie auch in Spielfilmen zu sehen, wo sie ihre Lieder vortrug.
Ab Mitte der 1960er Jahre wandte sie sich mehr der volkstümlichen Musik zu und moderierte seit 1967 beim Saarländischen Rundfunk über fünfzigmal die Fernsehsendung Im Krug zum grünen Kranze.
In den 1970er Jahren moderierte sie zusammen mit Maxl Graf die Musiksendung Lustige Musikanten des ZDF. 1976 erhielt sie die Hermann-Löns-Medaille. Bis zu ihrem Tod hatte Lolita mehr als 20 Millionen Schallplatten verkauft.
Sie war zweimal verheiratet, aber liess sich beide Male scheiden. Sie hatte ein Kind, ein Enkelkind und lebte zuletzt in Grossgmain im Bezirk Salzburg-Umgebung. Sie erlag im Alter von 79 Jahren einem Krebsleiden.
Die Urne mit den sterblichen Überresten von Lolita wurde in Grossgmain beigesetzt.
- GLENN MILLER - IN THE MOOD
- GLENN MILLER - MOONLIGHT SERENADE

Alton Glenn Miller (1. März 1904 in Clarinda, Iowa - 15. Dezember 1944 bei einem Flugzeugabsturz über dem Ärmelkanal) war ein US-amerikanischer Jazz-Posaunist, Bandleader, Komponist und Arrangeur der Swing-Ära.
Er zählte zur Zeit des Zweiten Weltkriegs zu den erfolgreichsten Musikern der Vereinigten Staaten. Mit seinem "Glenn Miller Orchestra" schuf er weltweit bekannte Titel wie Moonlight Serenade, In the Mood, American Patrol und Chattanooga Choo Choo.
Glenn Miller besuchte zunächst die Grundschule in North Platte, Nebraska. Im Jahre 1915 zogen seine Eltern Mattie Lou (geb. Cavender) und Lewis Elmer Miller mit ihm nach Grant City, Missouri.
Um etwa diese Zeit kaufte sich Miller seine erste Posaune mit dem Geld, das er sich mit dem Melken von Kühen verdient hatte, und spielte im dortigen Musikverein. 1918 zog seine Familie erneut um, diesmal nach Fort Morgan, wo Miller die High-School besuchte.
Ausserdem spielte er nun im dortigen High-School Orchester und konnte dadurch zwei Jahre seines Studiums finanzieren. Darüber hinaus trat er im Herbst 1919 der Schul-Footballmannschaft "Maroon" bei.
Nach Abschluss der High-School 1921 entschloss sich Miller dazu, Berufsmusiker zu werden. In der Zwischenzeit studierte er das Schillinger Kompositionssystem; dabei komponierte er mit dessen Erfinder Joseph Schillinger seine spätere Erkennungsmelodie "Moonlight Serenade".
Nach einem Studienaufenthalt an der Universität von Colorado trat er 1926 der "Ben Pollack Band" bei, in der er mit zukünftigen Stars wie Benny Goodman (damals 17 Jahre alt) spielte.
1928 verliess er diese wieder und zog Ende des Jahres nach New York, wo er seine Jugendliebe Helen Burger (1902-1966) heiratete. Von 1929 bis 1937 spielte er als unabhängiger Posaunist bei Red Nichols, Benny Goodman, Ray Nobles American Band und den Dorsey Brothers.
Miller machte 1937 mit seiner ersten eigenen Band Aufnahmen für Columbia (Solo Hop, April 1935, Millers erster Hit, der Platz 7 erreichte), Brunswick (Doin' the Jive, in dem Rap-artiger Sprechgesang verwendet wird, um den titelgebenden Tanz zu erklären, vom 29. November 1937) und Decca.
Die Band löste sich wegen grosser Konkurrenz noch im selben Jahr auf.
Enttäuscht kehrte Miller nach New York zurück und arbeitete fortan als Arrangeur an einem "einzigartigen Sound".
Er machte Aufnahmen in unterschiedlichen Besetzungen, bis er im Frühjahr 1938 seinen zweiten Hit "Every Day's Holiday" in den nationalen Charts platzieren konnte, der seinen Durchbruch einleitete.
Er gründete eine neue Band, die alle Besucherrekorde brach, und bekam schliesslich einen Dreimonatsvertrag im Glen Island Casino auf Long Island.
Glenn Miller war ein Perfektionist in Bezug auf Arrangements, die er selbst schrieb bzw. mitschrieb, sowie ein begnadeter Geschäftsmann. Seine Band war eine Musikkapelle, die wie eine Firma organisiert war.
Die Musiker waren versichert und die Bühnenarbeiter wurden vom Orchester angestellt. Ausserdem war eine PR-Abteilung eingerichtet. Das alles erfolgte in einer sozialverträglichen Art und Weise; ein Vorbild, dem später viele Bands folgten.
Miller war ein eigensinniger Mensch und folgte oft nur seinen Sympathien. Einige talentierte Musiker traten aus seinem Orchester aus, als sie mit seinem Charakter nicht zurechtkamen. Glenn Miller war seit 1928 verheiratet.
Laut seinem Biografen George T. Simon lag der einzige Streitpunkt mit seiner Frau Helen darin, wie herum die Toilettenpapierrollen aufzuhängen seien.
Nachdem Paris durch die Alliierten befreit worden war, sollte im Dezember 1944 das "Army Air Force Orchestra" im Olympia auftreten. Glenn Miller starb jedoch zuvor unter bis heute nicht geklärten Umständen.
Vermutet wird, dass das Flugzeug, mit dem er am 15. Dezember 1944 nach Frankreich unterwegs war, über dem Ärmelkanal während dichten Nebels getroffen wurde, als sich britische Bomber ihrer Bombenladung entledigten.
Ungefähr 138 viermotorige Lancaster kehrten mit voller Bombenlast zurück; der Angriff auf die deutsche Stadt Siegen war abgebrochen worden, da die zum Schutz der Bombenflugzeuge bestimmten Jagdflugzeuge wegen schlechten Wetters nicht starten konnten.
Im Feindflug nicht abgeworfene Bomben wurden damals üblicherweise während des Rückflugs über dem Ärmelkanal abgeworfen, da eine Landung mit der brisanten Ladung zu gefährlich gewesen wäre.
Da die Maschine von Glenn Miller zu der bestimmten Zeit auf Gegenkurs von London nach Paris war, gilt es als wahrscheinlich, dass Miller von abgeworfenen Bomben der höher fliegenden Flugzeuge getroffen wurde. Das Wrack der zivilen Noorduyn Norseman wurde nie gefunden.
In der Luftschlacht um England und den Kriegsjahren danach sind zahlreiche Flugzeuge in den Ärmelkanal gestürzt und auf den Grund gesunken, wo sie bis heute liegen. Die Meldung, Miller werde über dem Kanal vermisst, wurde an Heiligabend 1944 bekanntgegeben.
Millers Name wird auf dem Cambridge American Cemetery and Memorial an der Mauer der Vermissten aufgeführt.
- RUDI SCHURICKE - TRAUMORCHESTER
1942, Imperial Records (10" Schellack)

Im Jahr 1943 spielte Schuricke das von Gerhard Winkler komponierte und von Ralph Maria Siegel getextete Tangolied "Capri-Fischer" erstmals ein. Die Aufführung wurde jedoch bereits kurze Zeit später verboten, da der Kriegsverlauf Italien von der Seite Deutschlands abdriften liess.
Erst 1949 hatte er mit "Capri-Fischer" einen seiner grössten Erfolge. Mit diesem Titel erhielt er als einer der ersten Interpreten Deutschlands nach dem Krieg eine Goldene Schallplatte.
Mit weiteren Titeln wie "O mia bella Napoli", "Lass uns träumen am Lago Maggiore", "Frauen und Wein", "Frühling in Sorrent", "Florentinische Nächte" und dem selbstkomponierten "Tarantella" errang er in den 1950er Jahren Spitzenplätze in den Hitparaden.
Mit der aufkommenden Rockmusik verschwand Rudolf Schuricke allmählich von der Schlagerbühne. Er arbeitete nun als Hotelier und betrieb einen Waschsalon in München. Nur kurz, aber sehr erfolgreich war ein versuchtes Comeback im Jahre 1970.
Mit zwei Melodien von James Last "So eine Liebe gibt es einmal nur" und "Und wenn Schnee fällt auf die Rosen" erklomm er noch einmal die Hitparade. Er starb 1973 in München im Alter von 60 Jahren und wurde auf dem Friedhof in Herrsching am Ammersee beigesetzt.